28.02.07

Day 6 - No Cash-Games plz

Nach den Rückschlägen der letzten Tage habe ich mir vorgenommen heute nur SnG´s zu spielen. Leider hat Bet365 eine sehr bescheidene Preisstruktur. Bei einem Buy-In von 5$ bekommt bereits der 3. (von 5) Geld - sein Buy-In abzüglich Rake. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass der 1. Platz keinen rechten Gewinn macht. Also musste ich wieder bei CD Poker spielen.
Das erste short-handed SnG (Buy-In: 2+0.40$) beendete ich wieder am Bubble. Da war aber kein Pech im Spiel, sondern Unvermögen meinerseits. Als wir noch zu dritt waren habe ich zwei Hände sehr schlecht bzw. zu slow gespielt. Dann bekam ich im BB und SB zwei miserable Starthände und musste auf einen Raise folden. Letztendlich ging ich mit 95o All-In (knappe 3 BB), wurde von beiden Spielern gecalled und flog wegen einem ungünstigen River raus.
Das zweite short-handed SnG (Buy-In: 5+0.50$) lief wesentlich besser. Nach einem 30-minütigen HU konnte ich 21$ einstreichen. Als das HU begann startete ich mit 75% der Chips. Leider rannte ich mit 99 gegen KK und mein Gegner konnte mit einem Set verdoppeln. Dann ging es ständig hin und her. Keiner schenkte dem anderen etwas. Als die Chipverteilung 3500 zu 2500 zu meinen Ungunsten war (Blinds: 150/300), bekam ich im SB K7o. Mein Gegner called eine Raise auf 600. Der Flop bringt 3d 4s 6d. Ich bette 600, mein Gegner setzt mich All-In und ich call mit einem GSSD und einem Flush-Draw. Mein Gegner deckt 46 auf. Der Turn hilft niemanden weiter, aber zum Glück bekomme ich am River (9d) meinen Flush. Die nächsten zwei Hände musste ich gegen eine All-In-Bet folden. Die letzte Hand es (für mich) längsten SnG-HU:
Gegner (BB): 1600
Ich (SB): 4400
Ich bekomme JJ und calle in der Hoffnung auf ein All-In des Gegners nur. Mein Gegner geht tatsächlich mit 42s All-In und ich gewinne das Spiel mit einem Flush.

Das dritte short-handed SnG (Buy-In: 5+0.50$) verlief nicht gut. Ich habe einfach keine Karten bekommen, kleinere Pötte verlor ich wegen meinen schlechten Kickern und am Ende schied ich mit 2 Pair gegen ein höheres 2 Pair als 4. aus.

Auch das vierte SnG verlief schlecht. Der vierte Platz bedeutet, dass ich wieder 5+0.50$ in den Sand gesetzt habe. Zwei Hände entschieden das Spiel. Am Button raise ich bei Blinds von 50/100 mit ATs auf 400. Der SB foldet, der BB erhöht um weitere 380 und ist somit Allin. Er zeigt AQo und gewinnt die Hand. Danach war ich short-stacked. Die Blinds stiegen auf 100/200 und ich bekam im BB 99. Nur der SB called und ich ging mit 1030 Chips All-In. Der SB schiebt flux seine Chips in die Mitte und dreht aufgeregt AA um. Und das wars dann auch für mich.

So, jetzt habe ich noch zwei short-handed SnG´s bei Bet365 gespielt. Eigentlich wollte ich bei CD Poker spielen, aber die haben wieder mal Probleme und ich kann mich bei keinem Game registrieren. Bei Bet365 habe ich sofort einen riesen Fehler gemacht: Ich habe mich aus Versehen für ein Extreme Turbo-SnG registriert, d.h. die Blinds steigen alle 3-4 Hände. Und das bei nur 5 Spielern!!! Dementsprechend chaotisch ging es zu.
Die 1. Hand:

The_Ghost_ posted the small blind - $10.00
chriz3000 posted the big blind - $20.00

** Dealing card to chriz3000: Ace of Clubs, Ace of Diamonds
santantoniar folded
fadern2 folded
crackedit went all-in - $1000.00
The_Ghost_ folded
chriz3000 went all-in - $980.00
crackedit shows: Ace of Spades, Queen of Diamonds

** Dealing the flop: Queen of Clubs, 6 of Clubs, 7 of Hearts
** Dealing the turn: Jack of Hearts
** Dealing the river: 10 of Diamonds
chriz3000 wins $2010.00 from the main pot
[Notiz am Rande: Genau teitgleich begann mein zweites SnG und die erste Starthand war ebenfalls AA - mehr dazu folgt weiter unten]

Mein Fehler war, dass ich mich nun ein bisschen zurückgelehnt habe und nicht aggressiv weitergespielt habe. Ich hatte noch nicht realisiert, dass es sich um ein Extreme Turbo-SnG handelt. Die restlichen 6 Minuten waren kein richtiges Pokern. Ständige Allins, Suck-Outs etc. Schließlich räumte ich als 3. das Feld und verlor damit meinen Einsatz von 10+1$.

Nun zum zweiten SnG bei Bet365. Das Buy-In betrug ebenfalls 10+1$, aber es handelte sich um ein ganz normales. Die Blinds steigen in vernünftigen Abständen und wir saßen zu sechst an einem Tisch. Wie gesagt war die erste Hand ebenfalls AA:

jimgun posted the small blind - $10.00
kylmis69 posted the big blind - $20.00

** Dealing card to chriz3000: Ace of Clubs, Ace of Hearts
julle0705 folded
chriz3000 raised - $80.00
c-h-r-i-s folded
fuzzy05 folded
jimgun called - $80.00
kylmis69 called - $80.00

** Dealing the flop: 2 of Diamonds, 4 of Clubs, 6 of Diamonds
jimgun bet - $80.00
kylmis69 folded
chriz3000 raised - $320.00
jimgun went all-in - $840.00
chriz3000 went all-in - $600.00
jimgun shows: 2 of Hearts, Jack of Hearts
** Dealing the turn: King of Hearts
** Dealing the river: 7 of Spades
chriz3000 wins $2080.00 from the main pot

Fragt mich bitte nicht, was sich dieser Maniac gedacht hat. Der Preflop-Call war schwach und der Raise auf meinem Reraise war schlichtweg fahrlässig. Der Typ hat wohl zu viel Geld. Mit dem will ich wieder spielen :)

Ich wurde gebeten etwas meinen Spilstil zu erläutern und zu beschreiben, warum ich wie spiele. Eine Hand aus dem gleichen SnG finde ich recht schön:
Blinds: 80.00|160.00

fuzzy05 posted the small blind - $40.00
kylmis69 posted the big blind - $80.00

** Dealing card to chriz3000: King of Hearts, Jack of Spades
chriz3000 raised - $160.00
fuzzy05 folded
kylmis69 called - $160.00
[der Raise ist klar. Ich bin gegen zwei Random Hands weit vorne. Normalerweise würde ich noch mehr raisen - sagen wir auf 300 - aber ich habe zuvor schon ziemlich aggressiv gespielt und muss meine Einsätze etwas variieren]
** Dealing the flop: 9 of Diamonds, Queen of Spades, King of Clubs
kylmis69 bet - $368.14
chriz3000 went all-in - $1910.00
kylmis69 folded
chriz3000 wins $2638.14 from the main pot
[die Bet war typisch für den Spieler. Wenn er einen Raise nur gecalled hat und Postflop als erstes dran ist, dann hat er oft ungefähr den Pot gebettet. Die letzten beiden Male hatte er das gegen mich auch gemacht und ich habe gecalled oder gefoldet. Dieses Mal wollte ich ihm sofort zeigen, wer der Herr im Ring ist]

Das war die letzte HU-Hand:
Blinds: 160.00|320.00
- chriz3000 sitting in seat 3 with $2578.14
- fuzzy05 sitting in seat 5 with $3181.86

chriz3000 posted the small blind - $80.00
fuzzy05 posted the big blind - $160.00
** Dealing card to chriz3000: Jack of Hearts, 8 of Clubs
chriz3000 called - $160.00
fuzzy05 checked
[zu 40% raise ich mit dieser Hand im HU, zu 60% calle ich nur]
** Dealing the flop: Jack of Spades, 10 of Clubs, 4 of Clubs
fuzzy05 bet - $160.00
chriz3000 raised - $320.00
fuzzy05 called - $320.00
** Dealing the turn: 9 of Clubs
fuzzy05 bet - $160.00
chriz3000 called - $160.00
[hier war mein Fehler. Ich hätte reraisen müssen]
** Dealing the river: Jack of Clubs
fuzzy05 went all-in - $2701.86
chriz3000 went all-in - $2018.14
fuzzy05 shows: 4 of Spades, Ace of Clubs
fuzzy05 wins $5316.28 from the main pot
[ich habe gecalled, weil mein Gegner sehr oft am River All-In ging, wenn der Pot attraktiv erschien. Diesesmal dachte ich, er will wieder nur den Pot stealen. Aber leider bin ich in seine Falle gelaufen]
Am Ende reichte es zum zweiten Platz und einem Gewinn von 21$ (Reingewinn: 10$).


CD Poker hat wohl mit großen Problemen zu kämpfen. Nach 15 Minuten konnte ich mich endlich für ein short-handed SnG (Nr: 48303121; Buy-In: 5+0.50$) eintragen. Das Game startete ganz normal, aber nach ein paar Minuten erschien ein Screen, der besagte, dass das Turnier in 200 Sekunden anfängt! Aha, wir spielen aber schon. Nach unzähligen Disconnection etc. war ich es Leid und ging mit QJo All-In. Ein Spieler called mit AKo. Der Flop bringt mir mein Pair, aber ich verlier letztendlich gegen einen Runner-Runner-Flush.

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____269$ (- 1$)
CD Poker ___ 223$ (- 4$)



Eine Frage:

Wie soll ich eurer Meinung nach die Hände darstellen?
a) mit einem Link, so dass ihr die Hände dann schön aufbereitet sehen könnt
b) die gekürzte Hand History, also so wie gerade
c) in eigenen Worten beschreiben
Wäre nett, wenn ihr mich das wissen lässt!


In diesem Sinne: Raise in the dark

27.02.07

Pokerbücher: Hot or Schrott?


Hier möchte ich euch einen Überblick über ein paar Pokerbücher geben:



Harrington on Holdem, Vol. 1

Der volle Titel dieses Buches lautet
"Harrington on Hold 'Em, Volume 1: Expert Strategy for No Limit Tournaments: Strategic Play". Dan Harrington ist ein erfolgreicher Profispieler. Er hat 1995 das Mainevent der "World Series of Poker" gewonnen. Bisher kam er bei dem wohl wichtigsten Pokerturnier der Welt 7 mal in die bezahlten Ränge. Er ist ein Vertreter der alten Pokerschule, was man aber seinen Büchern nicht anmerkt. Seine drei Bücher behandeln No Limit-Turniere, die Konzepte sind aber auch teilweise auf Cash-Games übertragbar. "Action Dan" Harrington erläutert sowohl das Spiel vor, als auch nach dem Flop. Er zeigt den Pokerinteressierten mit welchen Starthänden sie callen/raisen/foldn sollten, welche Spielstile es gibt und wie man sich auf seine Gegner einstellt. Es werden die Begriffe Pot Odds und Outs erläutert und deren Anwendung geübt. Am Ende jedes Kapitels folgen viele Beispielhände, die alle genauso wirklich gespielt wurden und die Theorie festigen sollen. Harrington schreibt Schritt für Schritt, wie er spielen würde und warum. Seine Ausführungen sind logisch und gut verständlich. Auch für Leute, die dem Englischen nicht so mächtig sind ist dieses Pokerbuch geeignet. Schulenglisch reicht zum Verständnis vollkommen aus. Für diejenigen die gar kein englisch können wird in den nächsten Monaten der erste Teil auf deutsch erscheinen. Das einzige Manko ist die Verarbeitung des Buches. Der Karton ist sehr dünn und das Buch ist schlecht verleimt. Das ist leider typisch für den 2+2-Verlag.
Fazit: Das Buch ist für jeden Pokerinteressierten ein Muss! Die Beispielhände sorgen dafür, dass das Buch nie langweilig wird. Zudem kann man sofort überprüfen, ob man die Theorie auch wirklich verstanden hat.
9 von 10 Punkte




Harrington on Holdem, Vol. 2
Der Zusatz des Titels "The Endgame" ist etwas irreführend. Selbstverständlich behandelt Harrington in dieser Fortsetzung die spätere Phase eines Turniers, aber darüber hinaus giobt es noch viel mehr wissenswertes Material. Harrington geht sehr ausführlich auf diverse Bluffmöglichkeiten ein (Continuation Bet, Squeeze Play, Semi-Bluff, Dark-Tunnel Bluff, Post-Oak Bluff, Check-Raise Bluff...) und sagt auch, wann man diese besser nicht anwenden sollte. Das nächste Kapitel ("Inflection Points") ist meiner Meinung nach auch das wichtigste. Hier wird unter anderem das M-Konzept genau erklärt. Diese benötigt man während des gesamten Turnierverlaufs, aber besonders, wenn die Blinds im Vergleich zu den Chips ziemlich groß sind. Zu guter letzt wird dem Leser erklärt, wie man sich am Besten in der abschließenden Phase eines Turniers verhält: Wenn am Tisch nur noch wenige Spieler sitzen und wenn man HU spielt. Auch für den 2. Teil gilt obige Kritik: Am Ende jedes Kapitels folgen viele Beispielhände, die alle genauso wirklich gespielt wurden und die Theorie festigen sollen. Harrington schreibt Schritt für Schritt, wie er spielen würde und warum. Seine Ausführungen sind logisch und gut verständlich. Auch für Leute, die dem Englischen nicht so mächtig sind ist dieses Pokerbuch geeignet. Schulenglisch reicht zum Verständnis vollkommen aus. Für diejenigen die gar kein englisch können wird in den nächsten Monaten der erste Teil auf deutsch erscheinen. Das einzige Manko ist die Verarbeitung des Buches. Der Karton ist sehr dünn und das Buch ist schlecht verleimt. Das ist leider typisch für den 2+2-Verlag.
Fazit: Das Buch ist für jeden fortgeschrittenen und ambitionierten Pokerspieler ein absolutes Muss! Die Beispielhände sorgen dafür, dass das Buch nie langweilig wird, im Gegenteil: es macht viel Spaß zu sehen, wie man spielt und wie z.B. Chris Moneymaker die Hand gespielt hat.
10 von 10 Punkte





Harrington on Holdem, Vol. 3
Der dritte und bisher letzte Teil ist nicht direkt ein Lehrbuch. Der Zusatztitel lautet deswegen folgerichtig "The Workbook"; und das ist es auch. Auf 352 Seiten kann der Leser sein Pokerwissen testen. Wie gut spielen Sie wirklich? Wie verhalten Sie sich in üblichen und schwierigen Situationen Preflop/Postflop. Jede Aufgabe beginnt mit der Aufgabenstellung. Harrington schildert die Spielsituation und teilt dem Leser alle nötigen Informationen mit. Dann kommt die eigentliche Aufgabe: Was würden Sie machen und warum? Anschließend erklärt Harrington wie er spielen würde und warum. Nach jeder Aufgabe erfährt man, wie man abgeschnitten hätte. So kann man schnell feststellen, welche Leaks man hat. Die entsprechenden Kapitel des Vol. 1/2 sollte man dann erneut studieren.
Die Beispielhände sind sehr gut gewählt und sehr spannend. Viele der Hände betrachtet man aus der Sicht von Weltklassespielern. So erfährt man viel über die Spielweise von Poker-Pro´s wie Negreanu, Tony G., Phil Hellmuth, Sam Farha, Greg Raymer... Sehr sehr sehr spannend!
Ergänzung: Mittlerweile bin ich bei Seite 240 von 330 angekommen. Das zeigt, dass das Lesen und "Rätseln" wirklich sehr viel Spaß macht. Schließlich habe ich das Buch gerade mal 4 Tage und an einem Tag hatte ich gar keine Zeit zu Lesen. Aber mir sind auch ein paar negative Dinge aufgefallen: Dan Harrington beschreibt nicht immer sofort (vor der Fragestellung) sämtliche Reads, die dein jeweiliger "Spielpartner" hat. Manchmal geht Action Dan auf diese erst in der Auflösung ein. Dadurch verändert sich die Spielweise vollkommen, man handelt falsch und erzeielt weniger Punkte. Außerdem ist es in manchen fast identischen Beispielen so, dass Dan Harrington zu unterschiedlichen Vorgehensweisen rät - 1x bevorzugt er ein Reraise-All-In, da man eh Pot commited ist, das andere mal sollte man folden (auf den Aspekt "Pot committed" geht Dan plötzlich gar nicht ein). Dies ist verwirrend, da die Gewinnchancen, sowie die Potgrößen (...) bei den Spielsituation sehr sehr ähnlich sind. Von daher kann ich dem Buch nur noch 9 von 10 Punkten geben!
Fazit: Wirklich toll! Ich habe zwar erst angefangen zu lesen, aber es macht Spaß diverse Situationen im Kopf durchzuspielen und dann zu lesen, wie man sich verhalten hätte sollen. Natürlich sollte man dieses Buch erst nach den ersten beiden Teilen lesen.
9 von 10 Punkte




Daniel Negreanu - Holdem Wisdom for All Players
Dieses Buch habe ich zwar nicht gelesen, aber ich habe darüber schon einige Rezensionen und Meinungen im Internet gelesen. Mit dem Werk hat sich Negreanu sicherlich keinen Gefallen getan. Es ist zwar ziemlich billig, aber der Inhalt bringt höchstens Anfänger eitwas. Negreanu beschäftigt sich mit vielen Pokerkonzepten nur sehr oberflächlich. So gibt es ca. 50 Kapitel auf 176 Seiten!! Beispielhände gibt es natürlich keine. Außerdem wirken die Kapitel wild durcheinander gewürfelt; eine Ordnung oder gar ein Leitfaden sind nicht zu erkennen. Für alle, die ich bis jetzt noch nicht abgeschreckt habe, ist hier ein kurzer Überblick über den Inhalt:
To Show or not to Show (revealing your hole cards); Beating Up on the Weak Player; Bullying a Bully; The Deadly All-In Bet; The Value of Suited Cards; Stealing Blinds; Pondering Jacks; The Top 10 Trouble Hands. He continues with discussions and warnings about Isolating Your Opponent in Limit Hold‘em; Playing Trash Hands; Dangerous Hands to Play; Playing on a Short Stack; Don’t Get Married to Your Aces; Table Position; Setting Up a Bluff; Suited Connectors; Poker Math; Pot Odds; why Soft Playing is Cheating; Heads-Up Poker; Exploiting Your Table Image; Dealing with Bad Beats.
Fazit: Das Buch ist zwar günstig, aber es weist erhebliche Mängel auf. Es gibt keine Beispielhände, die Theorie kommt viel zu kurz und das Buch ist unübersichtlich.
2 von 10 Punkte





Daniel Negreanu's Power Hold'em Strategy
Negreanus zweites Werk gibt es noch nicht zu kaufen. Es wird vermutlich Anfang 2008 auf den Markt kommen. Wie Daniel Negreanu in seinem Blog verkündet ist er gerade fleißig am Schreiben. Das Buch soll vermutlich 672 (!) Seiten umfassen. Das Buch richtet sich an Fixed Limit-, No Limit- und Pot Limit-Spieler. Amazon schreibt dazu: "[...] Ten powerful chapters cover every aspect of the major hold'em games-limit, no-limit, and pot-limit for cash games and tournaments-with in-depth coverage on all aspects of play. This weighty volume will be an instant classic-poker players cannot ignore the professional advice from the greatest stars of the game."
Fazit: Ich bin auf das Buch sehr gespannt. Es könnte wirklich sehr gut werden



Phil Gordon´s "Little Black Book"
Das Little Black Book (LBB) wurde von Phil Gordon und Jonathan Grotenstein zuerst unter den Namen "Poker: The Real Deal" veröffentlicht und richtet sich hauptsächlich an blutige Anfänger. Ich habe zwar bisher nur die ersten 100 Seiten gelesen, aber ich denke, dass ich den Interessierten schon ein paar Kritikpunkte aufzeigen kann. Das LBB ist ein gut gemeintes, aber schlecht umgesetztes Einsteigerbuch. Es werden die fundamentalen Ansätze des Pokerns kurz - für meinen Geschmack zu kurz - erklärt: Hand-Ranking, Pot-Odds, Outs, Slow-Playing, Check-Raising, Position and so on. Doch werden diese Konzepte nur kurz angerissen und schlecht erklärt. Phil Gordon geht auch auf online Games ein. Leider verliert sich der Autor in altbekannten Phrasen und liefert nicht ausreichend Informationen. Ein interessant wirkendes Kapitel beschäftigt sich mit Home Games. Auch hier erhält der interessierte Leser keine nennenswerten Informationen. Man erfährt nichts über mögliche und sinnvolle Blindstrukturen oder sonstige Gegebenheiten, die man berücksichtigen sollte. Stattdessen erzählt Gordon einige Seiten lang, wie man Freunde findet, mit denen man ein Home Game veranstalten kann. Auf den gravierendsten Kritikpunkt möchte ich nun noch zu sprechen kommen: Das Buch hat den Untertitel "Beginning Poker Lessons and the No Limit Lifestyle". Und hier liegt der Hund auch begraben. Meine Deutschlehrerin würde sagen "Setzen 6 - Themaverfehlung"! Das Buch beinhaltet fast ausschließlich vage Informationen über Fixed Limit. Dies erwähnt Gordon jedoch nicht in einem einzigen Satz. Er spricht immer wieder davon, dass ab dem Turn die Bets größer werden und man sollte diese und jene Hand (eventuell) cappen. So wird der Pokernovize, der nicht weiß, dass diese Begriffe auf Fixed Limit abzielen, in die Irre geführt. Für ein Einsteigerbuch ist dies natürlich fatal. Wer dennoch dieses Buch erwerben möchte, der sollte solide Englischkenntnisse haben. Im Vergleich zu den Büchern von Dan Harrington verwendet Phil Gordon ein gehobeneres und schwierigeres Englisch.

Fazit: Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Buch sein Geld nicht wert ist. Die enthaltenen Informationen erhält man auch durch eine kurze Onlinerecherche. Nur die kleinen Anekdoten aus dem Pokerleben frischen das Buch etwas auf.
1.5 von 10 Punkte

Ich hoffe, ich konnte euch bei eurer Kaufentscheidung hilfreich zur Seite stehen. Leider habe ich mir das Buch aufgrund mangelnder Informationslage gekauft - zum Glück aber nur in einem Set. Es bleibt abzuwarten, wie die anderen Bücher von Phil Gordon abschneiden: "The Little Green Book" und "The Little Blue Book". Sobald ich die Bücher gelesen habe, werde ich eine kleine Rezension hier veröffentlichen.



Phil Gordon´s: Little Green Book

Der Untertitel lautet "Lessons and Teaching in No Limit Texas Hold`em". Und anders als bei Gordon´s "Little Black Book" stimmt der Untertitel auch mit dem Inhalt überein. Gordon behandelt alle Themen, die für Hold`em wichtig sind:
  1. Preflop Strategies
  2. Das Spiel am Flop
  3. Das Spiel am Turn
  4. Das Spiel am River
  5. Psychologie (Bankroll, Tilt, Bad Beats, Betting Patterns...)
  6. Mathematik
  7. Tells
  8. Tournament Strategies
  9. Online Poker
  10. Spielerprofile (Gus Hansen, Hellmuth, Harrington, Lederer...)
  11. Stats and Charts (Outs, Preflop Chart...)
Zu betonen ist, dass Gordon nicht schreibt wie MAN korrekt pokert. Er erzählt dem Leser vielmehr, wie ER SELBST spielt und begründet seine Spielweise in einer nicht immer ausführlichen, aber sehr verständlichen Weise. So streut er hin und wieder ein paar interessante Handbeispiele ein, die zeigen, wie er gegen wen wie gespielt hat. Von Gordons Ausführungen kann man sehr viel lernen. Schließlich ist er nicht irgend ein selbsternannter Experte, sondern ein anerkannter Pokerprofi mit 2 WPT-Titeln.
Jedoch darf und soll man seine Art zu Pokern nicht stupide 1:1 kopieren. Nein, Phil will eher, dass man über das Spiel nachdenkt und durch seine Ausführungen begreift, wie ein Pro an diverse Situationen herangeht. Was muss man beachten? Welche Fragen muss ich mir stellen? Wie schätze ich meine Gegner ein? Ist meine Hand wirklich so stark, wie ich denke? Und welche Schlüsse ziehe ich aus meiner Analyse? Nach dem Buch ist man definitiv um einiges schlauer und kann diese Frage - mit ein bisschen Übung - beantworten.
Lobenswert ist auch, dass Phil Gordon stets witzige Elemente einbaut, so dass man das Buch auch am Stück durchlesen kann; sogar mehrmals, ohne dass man sich langweilt.
Am Ende des Buches findet man einige Tabellen (Preflop Charts, Odds & Outs Tabellen...), die für den ein und anderen hilfreich sein werden. Aber die meisten werden diese oder ähnliche Tabellen schon einmal im Internet gesehen haben. Trotzdem runden sie - zusammen mit den Spielerprofilen - das Buch sehr schön ab.
Aber Vorsicht: Wer keine Lust hat, dass Buch ein zweites Mal zu lesen, der verschenkt Geld! In dem Buch sind sehr sehr viel wichtige Pokerkonzepte enthalten, die man auf sich auf 1x lesen nicht merken kann.
Fazit: 9 von 10 Punkte


Collin Moshman: Sit ´n Go Strategy

Hier eine kurze Rezension von mir. Diesesmal geht es um das Buch "Sit ´n Go Strategy: Expert Advice for Beating One-Table Poker Tournaments" von Collin Moshman


- trockener Schreibstil (verglichen mit Gordon oder auch Harrington)
- Beispielhände werden nicht "aufgelöst" (Moshman begrenzt die Beispiele auf die nötigsten Aspekte und berichtet nicht den Ausgang - schade)

+ gute Qualität (trotz 2+2-Buch)
+ Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Buy-Ins werden behandelt
+ zielt hauptsächlich auf online SnG´s ab
+ Taktiken sind sehr gut erklärt
+ umfasst das Spiel bei niedrigen, mittleren und hohen Blind, das Bubble-Play, 3-handed Play, Heads-Up etc.


Moshman propagiert eine extrem aggressive Spielweise, die mir in der Theorie sehr gut gefällt. Mal sehen, wie sich die Theorie in der Praxis macht...


Fazit: Ein Kauf lohnt sich! 9 von 10 Punkte





Die Liste werde ich in unregelmäßigen Abständen weiterführen, dann unter anderem auch mit Fixed Limit-Büchern

Day 5 - Bad Beats continue

Auch heute gehen die Bad Beats weiter.
Zuerst habe ich bei Bet365 ein Fullring-SnG für 5+0.50$ gespielt. Gleich die erste Hand brachte mir den Verdoppler, weil ich am Turn mein FH bekam und mein Gegner mit Ace high All-In ging. Danach bekam ich lange Zeit nichts mir, bis der Pokergott mein Flehen erhörte und mir Cowboys gab. Ich callte vor dem Flop ein All-In und verlor gegen A5s. Nun hatte ich noch ein paar Chips, die ich aber durch aggressives Spiel vervierfachen konnte. Dann bekam ich QQ, ging Allin und verlor gegen KK. Nur 5. :(

Als nächstes spielte ich bei Bet365 das 6000$-Guaranteed. Dabei handelte es sich um ein Rebuy-Turnier mit einem Buy-In von 3+0.50$ und 892 Teilnehmer. Zur Pause hatte ich etwa 7300 Chips, der average Stack lag bei 6800. Es gab (wie zu erwarten war) sehr viele Rebuys; 1524 an der Zahl. Ich nahm nur das Add-On und ein Rebuy in Anspruch. Und so kam es dazu:
Die Blinds lagen bei 20/40. Das Spiel war ziemlich turbulent. 80% aller Hände endeten in einem All-In von mindestens 2 Spielern. That´s Rebuy. Ich war im BB und erblickte Pocket-Tens. 5 Spieler limpen, ich geh mit 1580 Chips All-In. Normalerweise spiele ich so ein Pocket Pair nicht so aggressiv, aber die Spieler callen solche Bets mit jedem Sche!ß, z.B. mit J8o oder 74o (ungelogen!!). 2 Spieler callen und zeigen ATo und A5o. Ich war somit vor dem Flop ein 70-prozentiger Favorit. Der Flop bringt 9c 2h 8c, der Turn Qd. Ich war nun 91%-iger Favorit. Der River dreht die Geschichte, denn es kommt eines der beiden verbliebenen Asse :(
Aber das Spiel muss weitergehen. 10 Minuten nach der Pause kam die Schicksalshand:
Ein Player in MP raised auf 1200, bei Blinds von 75/150. Ich sitze in LP und calle mit AA. Am Flop kommt 8s Qc 2d. Mein Gegner checked, ich raise auf 600, mein Gegner reraised mich auf 2500 und ich gehe Allin (2300 zusätzlich). Er zeigt QQ und ich bin als 490 . raus. Klar, ich war ja nur 82%-iger Favo vorm Flop... Die Sche!ße klebt mir momentan echt am Schuh.

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____301$
CD Poker ___ 202$



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Nachdem ich den Anbieter gewechselt habe läuft es etwas besser. Bei CD Poker habe ich zwei shorthanded SnG´s gespielt. Beim ersten musste ich 5+0.50$ als Buy-In berappen. Auch hier habe ich mit TT gegen 77 verloren, nachdem der Short-Stacked All-In ging und auf dem River seine Str8 bekam. Da ich Chipleader war hatte ich immer noch ein paar Chips und konnte kurze Zeit später mit KK vs. 99 verdoppeln. Den Sieg machte ich schließlich mit einem niedrien Pocket Pair klar: Meine 44 hielten gegen Q7o durch und mir wurden 21$ gutgebucht - ein Reingewinn von immerhin 15.50$.

Direkt danach habe ich ein weiteres SnG bei CD Poker gespielt. Dieses mal aber nur mit einem Buy-In von 2+0.40$, da sonst keine Tische besetzt waren. Das SnG zogt sich sehr lange hin, es gab ein paar eher kleine Bad Beats für mich, konnte mich aber immer wieder aufrappeln und mir den Chiplead zurückholen. Im Heads-Up kam es nach 3 Händen zu der Schicksalshand. Mein Gegner hat 2800 Chips, ich 3200. Ich bekomme im SB JJ. Da mein Gegner zuvor alle drei Hände des HU erhöhte, habe ich nur gecalled. Natürlich raised er auf 600 (Blinds: 100/200). Ich überlege eine Zeit lang und entscheide mich dann zum reraise auf 1000. Mein Gegenüber geht All-In und ich calle. Meine Pocket-Jacks gewinnen gegen AQo - endlich :)
Damit habe ich zwar nur 8.40$ gewonnen (Reingewinn: 6.00$), aber Kleinvieh macht auch Mist.


Meine neue Bankroll:
Bet365 _____301$
CD Poker ___ 223$


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Wenn es um Cash-Games geht, dann verlässt mich das Glück vollkommen. Ich habe zwar in 110 Händen 6x AK, ein paar mal AQ, 2x JJ und 1x QQ bekommen, aber die Händen haben sich nicht ausgezahlt. Meistens haben die Gegner bereits Preflop gefoldet oder sie callen mit einem GSSD down (natürlich gebe ich ihnen nicht die richtigen Odds) und bekommen dann ihren Draw. Ich denke auch, dass die Gegner auf NL50 schon um einiges weaker sind, dies konnte ich aber nicht ausnutzen. Ein "schönes" Beispiel für mein nicht vorhandenes Glück feat. weak Luckbox:
Ich sitze in EP und bekomme AKo. Nach einem Raise auf 2.5$ called nur der SB. Im Flop erscheint JQK (2-suited). Nachdem der SB checked, erhöhe ich um 2$. Der SB geht All-In, sprich er raised um weitere 8$. Ich calle und er zeigt A3s. Er hat einen GSSD und einen Runner-Runner-Flush-Draw. Im Turn kommt die 5, im River die Zehn und wir teilen uns den Pot. Na klasse!
Nach ein paar glücklosen Händen gehe ich mit AKs All-In (11$). Ich werde von einem Spieler gecalled und er zeigt KQo. Das Board bringt QQKXX und ich bin weg vom Table.
Das Fazit: - 31$

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____270$
CD Poker ___ 223$



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Habe doch noch 2 SnG´s bei CD Poker gespielt. Das erste war ein shorthanded mit 5+0.50$ Buy-In. Leider bin ich als Bubble mit JJ ausgeschieden. Ich bin All-In gegangen, der BB called und zeigt QQ. Das zweite war ein Fullring-SnG mit 2+0.40$ Buy-In. Das habe ich gewonnen. Konnte ziemlich früh mit QQ verdoppeln, weil ein Maniac meinte, er müsse den Flop, der nur aus niedrigen bis mittleren Karten bestand, mit einer All-In-Bet stealen. Mir solls recht sein. Das HU war auch schnell gegessen, obwohl ich nur 35% der Chips hatte. Ich bekam zuerst AKo und konnte einen netten Pot abgreifen. Dann ging es 3-4 Hände hin und her bis ich schließlich QQ bekam. Hab im SB um einen BB erhöht, mein Gegner called. Der Flop bringt T83, mein Gegner checked, ich bette um 400, mein Gegner raised auf 800 und ich reraise auf 1600. Im Turn kommt eine 6. Mein Gegner geht sofort All-In, ich calle. Er deckt eine 8 und eine 4 auf. Der River war nichts besonderes. Ich glaube ein Jack oder so. Jedenfalls bekam ich für den Sieg 10$ (Reingewinn: 7.60$).


Meine neue Bankroll:
Bet365 _____270$ (- 45$)
CD Poker ___ 225$ (+ 23$)




In diesem Sinne: Raise in the dark

26.02.07

Day 4 - bad bad Day

Am Nachmittag habe ich wieder ein bisschen gespielt. Wieder Cash-Games bei Bet365. Es waren aber nur 92 Hände, weil mir die Tische nicht zugesagt haben. Außerdem habe ich zwei dumme Entscheidungen gefällt :(
Trotzdem konnte ich mit 21$ Gewinn von den Tischen gehen.

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____519$
CD Poker ___ 202$


Besondere Hände gab es nicht. Der Pokergott gab mir zum Glück 2x die Rockets. Jedoch war beim ersten Mal die Hand schon nach dem Flop zu Ende, beim zweiten Mal ging es bis zum Showdown: Bis zu mir folden alle Spieler bis auf einen. Ich sitze am Button und will einen Blindsteal darstellen, indem ich auf 5$ erhöhe. Der SB folded, der BB geht All-in (leider nur 7$), der Limper foldet und ich call natürlich. Das Board bringt A42QT und ich gewinne mit three of a kind Aces gegen three of a kind Tens.


Am Abend werde ich weiter zocken und ich denke, dass es dann besser laufen wird. Ich habe bemerkt, dass die Spieler nach 20 Uhr wesentlich looser, aggressiver und risikofreudiger Pokern. Das dürfte mir zu Gute kommen.

Jetzt geht es erst einmal ab in die "real world" Spielhölle. Muss noch meinen Gutschein verdaddeln ;)

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So, bin wieder zurück und habe auch schon ein MTT bei Bet365 gespielt. Es handelte sich um das 25+2.50$-Freezeout mit 236 Spielern. Bei dem Buy-In dachte ich mir, dass die meisten vernünftig spielen und nicht Freeroll-mäßig. Aber denkste! Ein Beispiel gefällig? Na gerne:
http://www.pokerhand.org/?858027
Kein Plan, warum dieser Donkey nur mit einer Overcard und einem Flush-Draw mein All-In called. Aber mir solls recht sein. Ein paar Hände zuvor hatte ich mit top Pair und guten Kicker gegen einen Runner-Runner-Flush-Draw verloren :(

Diese Hand verlief besch!ssen:
http://www.pokerhand.org/?858039
Ich hab lange überlegt, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein Gegner so fahrlässig (weil keine Preflop-Erhöhung) mit einem hohen Pocket Pair umgeht.

Und als letztes noch ein perfekter Flop zum Potsteal:
http://www.pokerhand.org/?858045

Letztendlich bin ich als 82. out of money ausgeschieden :(

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____491$
CD Poker ___ 202$

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Boah ich könnt kotzen. Was da wieder für Maniacs rumlaufen ist nicht mehr lustig. Natürlich ist es vollkommen normal 4$ mit 54o zu callen. Normal ist auch, dass man dann eine Potbet called - man hat schließlich einen Gutshot-Str8-Draw. Und natürlich called man eine Bet auch am Turn und natürlich bekommt man seine verf!ckte Str8 dann am River. Und natürlich hat der Gegner (-> ICH <-) seine Set Aces getroffen. Einen "Profi" hatte ich auch noch am Tisch. Er hat sage und schreibe 100% seiner Hände gespielt und davon über 50% zum Showdown gebracht. Gottseidank siegte wenigstens hier die Gerechtigkeit und er verlor seinen ganzen Stack. Die folgende Hand war typisch für den heutigen Tag: http://www.pokerhand.org/?858552 Am Flop bin ich weit vorne, aber der Turn versaut mir wieder alles. Und die letzte Hand für heute bekommt von mir auch die Auszeichnung "Bad Beat des Tages": http://www.pokerhand.org/?858559
Ich habe mich leider fürs slow-playen entschieden. Diese Entscheidung würde ich aber immer wieder treffen. Preflop wurde um 5BB erhöht. Also gehe ich von einem hohen Pair oder von 2 Overcards auf. Es besteht kaum eine Flush-Gefahr und eine (wegen dem Preflop-Raise) geringe Str8-Gefahr. Und dass seine Str8 am River kommt war ja logisch. Tja, und so ist es nicht verwunderlich, dass ich nach 215 Händen ein Minus von 176$ aufweise :(

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____315$
CD Poker ___ 202$


Das Gute ist nur, dass es morgen nicht schlechter laufen kann. Mehr Pech geht einfach nicht.


In diesem Sinne: Raise in the dark

Day 1-3 - ein gelungener Auftakt

Die ersten drei Tage sind geschafft und meine Bankroll bekam Zuwachs:
  • Freitag, 23.02.: +23$
  • Samstag, 24.02.: +34$
  • Sonntag, 25.02.: +59$
Ich habe nur Cash-Games bei Bet365 gespielt

Meine neue Bankroll:
Bet365 _____498$
CD Poker ___ 202$

Leider erinnere ich mich nicht mehr an sehr viele Hände, die meisten waren ziemliche No-Brainer. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich mir jedoch besondere Hände gleich notieren und hier posten. Die 2 Hände, mit denen ich am meisten Verlust gemacht habe, sind mir (natürlich) im Gedächtnis geblieben - auch weil der Handverlauf fast identisch war:
  1. Ich halte am Button ATo. Vor mir limpen 2 Leute in den Pot, ich calle nur, der SB füllt auf, BB checked. Der Flop sah ungefahr so aus: 4x 6y Ty --- bis zu mir wird gechecked, ich raise um 4$, der SB called, alle anderen folden. Der Turn bringt eine 3. Ich raise um 8$, der SB called. Der River bringt eine 8, ich raise um 14$, der SB called und zeigt JJ :( Damit hatte ich nicht gerechnet. Er raised Preflop nicht und verhält sich mit dem Pocket Pair Postflop ultra-passiv.
  2. Ich halte in Late Position (LP) ATo. Ein Spieler in Middle Position (MP) erhöht auf 3$, ich calle, der Rest foldet. Im Flop kommt 6x 7y Tz --- mein Gegner raised um 4$, ich reraise auf 8$, er called. Im Turn erscheint eine weitere Undercard, die eine Str8 auch nicht wahrscheinliche(er) macht. Mein Gegner checked, ich raise um 15$, mein Gegner called. Der River bringt eine weitere Undercard. Er checked, ich raise um 11$, er called und zeigt... na, wer erräts? Riiiiiiiiiiiiiiiiiichtich, JJ :( Habe mich danach selbstverständlich gefragt, ob ich Wissen hätte können, dass er ein Overpair hat. Ich denke nicht. Ich hatte noch keinen Read auf ihn, er macht am Flop eine Continuation-Bet und called mein Reraise nur. Dann called er down. Vielleicht hätte ich am River nur checken sollen?! Am Flop habe ich ihn auf ein Ace mit einer hohen Beikarte gesetzt (AK, AQ). Der Call am Turn machte mich stutzig. Wer called eine Bet, die über 60% des Pots ausmacht mit nichts als 2 Overcards? Ich ging irrtümlich davon aus, dass er a) KT oder b) 99 hat. Wenn ich so recht überlege, war das ein ziemlicher ****-Gedanke. Welcher Proll raised in MP mit KT auf 3$? Naja, dann habe ich Lehrgeld bezahlt...

Jetzt bin ich für heute auch schon am Ende, mal schauen, was der morgige Tag so bringt.



In diesem Sinne: Raise in the dark

25.02.07

I have a dream

Nun will ich endlich zu dem Sinn des Blogs kommen. Da gibt es mehrere:
  • Ich will meine Bankroll im Auge behalten. Ich nenne zwar PokerOffice mein Eigen, aber das Programm habe ich nur auf einem PC installiert. Deswegen kann ich damit nur einen Teil meiner Hände aufzeichnen. Die aufgezeichneten Stats werde ich natürlich in (hoffentlich) regelmäßigen Abständen hier präsentieren
  • Ich will mit euch schwierige Hände bzw. Entscheidungen diskutieren. Kommentare sind also nicht nur erlaubt, sondern erwünscht
  • Ich will mein Pokerwissen ausbauen. Deswegen werde ich zuerst Harrington on Holdem, Vol. 2 nochmal durcharbeiten und dann werde ich mit dem dritten und letzten Teil weitermachen. Dann wird sich zeigen, wie gut ich die Materie beherrsche. Die nächsten Anschaffungen für meine Pokerbuchsammlung werden wohl Phil Gordons Green & Blue Book sein
  • Ich habe mir ein Ziel gesetzt: Vom 11. - 13. Mai finden von der GPPA ein paar Turniere, sowie Cash Games in Salzburg statt. Der perfekte Zeitpunkt, um endlich Casinoatmosphäre zu schnuppern. Das Geld für die Anfahrt habe ich bereits, nur fehlen mir als armer Student die Buy-Ins. Und die will ich mir erspielen. Als Frist habe ich mir den 30. April gesetzt, da ich das Geld ja auch noch auscashen muss. Der Start war vergangenen Freitag - ich versuche somit in 68 Tagen soviel Geld wie möglich zu erpokern, damit ich im Casino vernünftig spielen kann. Schließlich wird wohl nur Pot-Limit 2$/4$ angeboten :(
Um meine Ziele zu erreichen versuche ich jeden Tag mindestens eine Stunde Zeit für Pokern zu finden. Ist zwar nicht viel, aber für ein paar Hände reicht das allemal. Spielen werde ich hauptsächlich Fullring Cash-Games auf dem Limit NL100. Bei einem Downswing - der hoffentlich ausbleibt - werde ich auf NL50 wechseln, bei einem schönen Upswing werde ich mal bei NL200 reinschnuppern. Neben den Cash-Games werde ich auch ein paar SnG´s, sowie MTTs spielen. Mein Anfangsstack beträgt insgesamt 584$, davon liegen 382$ auf meinem Bet365-Account und 202$ auf meinem CD-Poker-Account. Wie gesagt, mein Bankrollmanagement ist ziemlich aggressiv.


In diesem Sinne: Raise in the dark!

Aller Anfang ist schwer

Das musste ich feststellen, als ich meine ersten Gehversuche machte. Aber ich fang am Besten mal ganz vorne an. Zum Pokern bin ich durch die TV-Übertragungen des DSF gekommen. Schnell habe ich einen Pokeraccount bei Betandwin (heute: BWIN) eröffnet und ein paar Euro eingezahlt. Ich setzte mich an 0.05/0.10-Fullring-Tables und habe einfach jeden Schrott gecalled - wie ein blutiger Anfänger das halt so macht. Nach ein paar Wochen und einigen Rebuys sah ich im Fernsehen eine Werbung für Pokerstrategy. Ich wunderte mich: Pokern und Strategie?? Geht das denn? Ist Pokern kein reines Glücksspiel? NEIN, eben nicht. Also beschäftigte ich mich näher mit der Marterie, studierte die Artikel auf PS.de, bestand das Quiz und verzockte den Willkommensbonus. Doch das weckte meinen Ehrgeiz. Ich wechslte von No Limit zu Fixed Limit und kaufte mir mein erstes Pokerbuch: Winning Low Limit von Lee Jones. Nachdem ich das Buch durch hatte, bestellte ich mir das nächste: Small Stakes Holdem von Sklansky und Co. Mit meinem neu erworbenen Wissen startete ich erneut durch. Ich suchte mir einen neuen Pokerraum und stieß schnell auf Bet365, den ich schon von meiner Zeit als Sportwetter kannte. Ich spielte einige Wochen an den 0.10/0.20-Fullring-Tables (Fixed Limit), aber der rechte Erfolg wollte sich nicht einstellen. Immer wieder hagelte es Bad Beats, weil irgendso eine Luckbox bis zum River downcalled und seinen Runner-Runner-Flush oder ähnliches trifft. Ich entschied mich Fixed Limit aufzugeben und auf No Limit umzusteigen. Hier kann ich wenigstens meine Hand protecten. Ich fing erneut in den Microlimits an, kaufte mir Harrington on Holdem Vol. 1, las das Buch 2x, machte mir Notizen und endlich war ich erfolgreich. Mit Ausnahmen von ein paar Downswings stieg meine Bankroll stetig. Von dem verdienten Geld besorgte ich mir die Fortsetzung von Harrington on Holdem und arbeitete mich durch die neuen Konzepte. Es war Zeit mein neues Wissen in Multi Table Tournaments (MTTs) anzuwenden. Nach ein paar erfolglosen Versuchen kam mein erster Final Table. Ich wurde 8er und machte aus einem Dollar 33. Eine Woche später spielte ich jeden Tag das gleiche Turnier. Der Buy-In lag bei 5$. Alle 3x kam ich an den Final-Table - ich wurde 6., 5. und nochmal 6. Kurze Zeit später gewann ich mein erstes Turnier und bekam 666$ (Buy-In: 10$). Die nächste Zeit war es ein Up´n Down. Ich kam ein paar Mal an den Final Table, gewann 2 weitere Turniere und ein paar mal schied ich sehr früh aus. Nebenbei habe ich die Cash-Games natürlich nicht vernachlässigt. Im Gegenteil: Ich stieg die Limits angetrieben durch meine Erfolge schnell auf und bin bei NL100 (= 0.50/1.00) gelandet. Dort verweile ich auch heute noch. Ich habe zwar schon ein paar Mal NL200 (1/2) gespielt und dort auch einen netten Gewinn verbuchen können, aber ich möchte zuerst mindestens 20.000 Hände lang NL100 nachhaltig geschlagen haben, um im Limit erneut aufzusteigen. Außerdem habe ich knapp 1.5k ausgecashed und muss meine Bankroll erst wieder aufbauen (obwohl mein Bankrollmanagement ziemlich aggressiv ist). Soviel zu meiner online Laufbahn.


Live konnte ich auch schon meine ersten Erfahrungen machen. Mitte Oktober 2006 habe ich zum ersten Mal bei einem Turnier der German Poker Play Association (www.GPPA.de) teilgenommen. Wie es zu erwarten war, war ich sehr aufgeregt und habe ziemlich tight gespielt. Zu tight; denn die Blinds haben mich aufgefressen. Mittlerweile habe ich schon ca. 6 mal solche Qualifikationstunriere gespielt, davon konnte ich eines als zweiter beenden. Ich gewann ein paar Sachpreise und qualifizierte mich für das Mainevent in der Westernstadt Pullman City und für den 1. Bayerischen Pokercup in Poing. In Pullman City ging es um ein Buy-In für das Mainevent der EPT in Dortmund. Diesen Preis in Ausblick verfiel ich wieder in alte Verhaltensmuster: Ich spielte zu tight und scheute das Risiko. Schließlich wurde ich übel aus dem Turnier geworfen (All-In AK vs. KQ). So wurde ich nur 23. von ca. 50 Teilnehmern. Beim 1. Bayerischen Pokercup lief es besser, obwohl es um hochkarätige Preise ging (u.a. Buy-In fürs Nebenevent der WSOP + Flug, Plasma-TV, Laptop, X-Box...). Von 123 Teilnehmern (davon starteten 7 mit dem doppelten Stack und 2 mit dem dreifachen) erreichte ich den ehrenwerten 9. Platz! Ich machte ein paar gute Moves, spielte wesentlich unberechenbare und machte ein paar gute Lay-Downs, wie mir bestätigt wurde (z.B. Str8 vs. Full House). Die Hand, mit der ich letztendlich ausschied konnte kurioser und nervenaufreibender nicht sein:

http://www.pokerhand.org/?855812

Pokerstove sagt mir, dass die Gewinnchancen vor dem Flop wie folgt aussahen: 55/27/18 (in %, Reihenfolge: KK/A8s/55) --- nach dem Flop sah es für mich wirklich düster aus: 37/55/8 --- nach dem Turn war ich auf einmal der Favorit: 24/9/67
Aber das 4. Herz brach mir das Genick. Hätte ich die Hand gewonnen, wäre ich in die nächste Preisstufe aufgestiegen und darüber hinaus hätte ich die drittmeisten Chips mein Eigen nennen dürfen.



So, dass solls nun aber wirklich zu meiner "Vergangenheit" sein.